
Fußballclub Germania | Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war der Fußball in Deutschland noch weitestgehend unbekannt. In einer Zeit in der Turnen, Schwimmen und Fechten im Vordergrund standen und nicht die damals so genannte englische Fußlümmelei, finden wir in Ostheim unsere ersten Spuren vor über 100 Jahren, im Jahre 1911. Eine Gruppe fußballbegeisterter junger Männer gründete damals den Fußballclub „Germania“, die Keimzelle für die weitere Entwicklung des Fußballsports in Ostheim. Es wurde der Spielbetrieb in einer Zeit aufgenommen, in der der englische Sport in Deutschland beim größten Teil der Bevölkerung auf Ablehnung und Unverständnis stieß. Nur drei Jahre dauerte die Freude über das Erreichte. Mit dem Beginn des ersten Weltkrieges war auch die sorglose Zeit sportlicher Betätigung in Ostheim vorbei. Doch schon im Jahr 1916 wurde ein neuer Versuch gestartet. Unter dem Namen Fußballclub „Viktoria“ bestritt man so genannte Sechserspiele mit Nachbarvereinen. Bald aber kam der Spielbetrieb durch den 1. Weltkrieg wieder zum Erliegen.
Geburtsstunde | Die Entwicklung von Turnen und Sport in Deutschland während des 1. Weltkrieges verhalf, besonders dem Fußball, bei seinem Aufstieg zum Massenphänomen. Das Jahr 1920 geht als Gründungszeit der Freien Turnerschaft in Ostheim in unsere Geschichte ein. Die Turnerschaft war zu Anfang dem neuen „Sport“ (Fußball) gegenüber positiv eingestellt. Der Sport wurde in eigene Vereinsstrukturen integriert. Durch vereinsinterne Auseinandersetzungen mit den Turnern machten sich einige Männer, die alle eine gemeinsame Leidenschaft teilten, selbstständig. Man gründete am 17. Juni 1924 einen selbstständigen Fußballclub unter dem Namen „FC Sportfreunde“ und schloss sich dem damaligen Arbeiter- und Turnsportverband an. Dieser 17. Juni gilt als Geburtsstunde unseres heutigen Vereins. Unsere Vereinsfarben damals wie heute: Blau, Schwarz und Weiß. Verglichen mit der ersten Gründung im Jahre 1911 stieß man im Sommer 1924 auf besseres Verständnis für den Fußballsport in Ostheim. Die Gemeindeverwaltung unterstützte unsere Sportfreunde und stellte ein Spielfeld zur Verfügung. Seit dem Sommer im Jahr 1924 unsere Heimat, der Sportplatz an der Marköbeler Straße.
Unsere erste Meisterschaft | Bereits zwei Jahre später, im Jahr 1926 gelang unseren Sportfreunden der Gewinn der ersten Meisterschaft unserer Vereinsgeschichte. Man spielte fortan in der höchsten Spielklasse des damaligen Arbeiter- Turn- und Sportbundes. Den finanziellen Belastungen dieser hohen Spielklasse war unser junger Verein jedoch nicht gewachsen. Es folgte die Rückversetzung in die Kreisklasse, in der ein geordneter Spielbetrieb bis zum Jahre 1933 abgewickelt wurde.
Fußball-Sportverein | Durch die politischen Veränderungen im so genannten Dritten Reich löste sich unser Arbeitersportverein aufgrund des starken äußeren politischen Drucks Ende März 1933 auf und kam einer Zwangsauflösung des Vereins durch die Nationalsozialisten zuvor. Ein neuer Verein unter einer neuen, den politischen Vorgaben gerechten Leitung wurde mit dem FSV Ostheim gegründet. Als Fußball-Sportverein Ostheim erwachte man zu neuem Leben und errang im Jahre 1937 die A-Jugend Kreismeisterschaft des Fußballkreises Hanau und im darauf folgenden Jahr 1938 als Seniorenmannschaft den Meistertitel der 2. Kreisklasse Hanau, unseren zweiten Meistertitel der Vereinsgeschichte und den damit verbundenen Aufstieg in die 1. Kreisklasse Hanau. Durch immer mehr Einberufungen zur Wehrmacht und letztlich durch den Kriegsbeginn mit dem Angriff auf Polen am 1. September 1939 kam der Spielbetrieb aufgrund von Spielermangel nach und nach völlig zum Erliegen. Beide Versuche zum Fußballspielen mit Verbindungen von Jugendlichen zunächst aus Roßdorf und später bis in Kriegsjahr 1944 mit Windecken scheiterten, da der totale Krieg auch noch die Halbwüchsigen mit sich riss und dem Fußballsport in Ostheim sein endgültiges Aus bereitete. Mit dem Untergang des Deutschen Reiches wurden nach dem Ende des Krieges von der amerikanischen Militärregierung alle bestehenden Vereine aufgelöst.
Sportgemeinschaft | Die Auflösung der Vereine war nicht nur eine formelle, denn jede irgendwie geartete Weiterführung wurde nicht gestattet. Im August 1945, im Einvernehmen mit der Militärregierung, wurde bereits die Neuorganisation des Sports vorbereitet. Ende September wurde mit Genehmigung der obersten alliierten Behörde in Deutschland und der Regierung Hessen ein neuer Sportverband ins Leben gerufen. In den einzelnen Ortschaften wurde jeweils nur ein Sportverein zugelassen, der sinngemäß alle Sportarten umfasste. Der Einwohnerzahl entsprechend konnten in den Städten mehrere Vereine zugelassen werden. Das Fußballspiel erwachte auch in Ostheim wieder zu neuem Leben. Fußball durfte zunächst nur in lokalen Sportgemeinschaften wieder gespielt werden. Sportfreunde aus den Gründerjahren und dem Spielbetrieb der 30-er Jahre setzten sich dafür ein, den Ostheimer Fußball wieder aufleben zu lassen. Anders als im Jahr 1924 im Arbeitersportverband, spielte man nun fortan im Hessischen Fußball-Verband, einem der Landesverbände des Deutschen Fußball Bundes, in der Region Frankfurt, Kreis Hanau als Mitglied des Süddeutschen Fußball-Verbandes. Trotz aller widrigen Umstände führte das Zusammengehörigkeitsgefühl die Menschen wieder zueinander. Der Fußball verband auch die Menschen in unserem schönen Ostheim. Man durfte als SG Ostheim, als Sportgemeinschaft Ostheim den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Der Ausbau der Spielklassen mit dem hinzu stoßen immer neuer Mannschaften, verhinderte das Abschließen einer geregelten Runde im ersten Spieljahr 1945. Die Runde wurde abgebrochen und unter den Vereinen in Ausscheidungsspielen eine Bezirksklasse ausgespielt. Die Sportgemeinschaft Ostheim, spielte im Frühjahr 1946 in der Bezirksklasse in der Gruppe Frankfurt-Ostmain. Nach Abschluss des ersten Spieljahres belegte man einen undankbaren sechsten Tabellenplatz. Eine Neueinteilung der Ligen, in der nur die ersten fünf Platzierten in der Bezirksklasse verbleiben durften, brachte uns im Spieljahr 1946/47 in die A-Klasse Hanau. Dort erreichten unsere Sportfreunde den dritten Meistertitel unserer langen Vereinsgeschichte.
König Fußball regiert Usthem! | Durch das immer weitere Aufblühen neuer Vereine den zwangsläufigen Änderungen durch den Fußballverband, blieb man trotz Meisterschaft in der A-Klasse Hanau. Mit dem Beginn der neuen Spielzeit 1947/48 trug man wieder offiziell unseren Vereinsnamen „FC Sportfreunde 1924 Ostheim“. Die Währungsreform im Jahre 1948 normalisierte auch unser Vereinsleben. Das Geld erlangte wieder Kaufkraft. Der Fußball rückte nun mehr und mehr wieder in den Mittelpunkt. Woche für Woche zog er unsere gesamte Gemeinde in seinen Bann und ließ sie die Ereignisse auf dem Spielfeld leidenschaftlich miterleben. König Fußball regierte nun auch unser Usthem!
Unsere Ostheimer Fußball Geschichte in der Chronologie
1911 Gründung FC Germania, die Keimzelle des Fußballsports in Ostheim.
1916 Gründung FC Viktoria und Erliegen des Fußballsports durch den 1.Weltkrieg
1920 Gründung der Freien Turnerschaft mit einer Fußballabteilung
1924 Nach Konflikten mit den Turnern gründet man den eigenständigen Fußball-Club Sportfreunde am 17. Juni.
1925 Aufnahme des geregelten Spielbetriebs im damaligen Arbeiter- Turn- und Sportbund (ATSB)
1926 Gruppenmeisterschaft in der Bezirksklasse der freien Sportvereinigung Hessen-Nassau, 4. Bezirk Offenbach, 9.Kreis Hessen, Sitz Frankfurt
1927 Abstieg aus der höchsten Spielklasse der Kreisklasse des damaligen Arbeiter- Turn- und Sportbundes zurück in die Bezirksklasse.
1928 Bedingt durch die finanziellen Nöte erliegt der Spielbetrieb infolge der Belastungen für unseren noch jungen Arbeitersportverein für fast ein Jahr.
1929 Neugründung der Freien Turnerschaft
1930 Rückkehr der Sportfreunde zum geregelten Spielbetrieb in der Bezirksklasse. Im gleichen Jahr Abspaltung der kommunistischen Kampfgemeinschaft und Gründung Roter Sport.
1931 Vereinigung der Freien Turnerschaft und des FC Sportfreunde Ostheim „unter letzterem Namen“.
1933 Infolge des politischen Drucks auf die Arbeitersportvereine nach der nationalsozialistischen Machtübernahme löst sich Ende März unser Arbeiterfußballclub auf.
1935 Als FSV Ostheim erwacht man in der 2. Kreisklasse Hanau zu neuen Leben
1938 Meisterschaft in der 2. Kreisklasse Hanau und Aufstieg in die 1.Kreisklasse
1939 Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges erliegt nach und nach der Spielbetrieb.
1944 Das endgültige Aus für unseren Fußballsport in Folge des totalen Krieges.
1945 Auflösung aller Vereine nach Kriegsende und Neuorganisation des Sports. Als Sportgemeinschaft Ostheim nimmt man den Spielbetrieb, als Mitglied des Hessischen Fußballverbands, einem der Landesverbände des DFB als Mitglied des Süddeutschen Fußballverbandes, wieder auf.
1946 6. Platz Bezirksklasse Frankfurt-Ostmain, Neueinteilung der Ligen Verbleib in der A-Klasse Hanau
1947 Meisterschaft A-Klasse Hanau, trotz Meisterschaft Verbleib in der A-Klasse durch neue Klasseneinteilungen
1948 Man führt wieder unseren offiziellen Namen „FC Sportfreunde 1924 Ostheim“ in der A-Klasse Hanau.
1949 A-Klasse Hanau
1950 A-Klasse Hanau
1951 A-Klasse Hanau
1952 A-Klasse Hanau. Bau des ersten Vereinsheims mit Umkleideräumen
1953 A-Klasse Hanau
1954 A-Klasse Hanau. Sportwerbewoche aus Anlass des 30-jährigen Bestehens.
1955 Meisterschaft in der A-Liga Hanau und Aufstieg in die 2. Amateurliga Hessen. Einweihung unseres ersten Vereinsheims
1956 2. Amateurliga Hessen
1957 Abstieg aus der 2. Amateurliga und Rückkehr in die A-Klasse Hanau
1958 A-Klasse Hanau
1959 A-Klasse Hanau
1960 A-Klasse Hanau
1961 Abstieg aus der A-Klasse in die B-Klasse Hanau
1962 Meisterschaft in der B-Klasse und Wiederaufstieg in die A-Klasse
1963 4. Platz A-Klasse Hanau
1964 8. Platz A-Klasse Hanau. Jubiläumsfest zum 40-jährigen Bestehen
1965 3. Platz A-Klasse Hanau. Erste Vereinsatzung und Eintragung in das Vereinsregister Amtsgericht Hanau
1966 3. Platz A-Klasse Hanau, Fertigstellung Neubau Clubhaus.
1967 2. Platz A-Klasse Hanau
1968 2. Platz A-Klasse Hanau
1969 7. Platz A-Klasse Hanau
1970 Meisterschaft in der A-Klasse und Aufstieg in die Bezirksliga Frankfurt-Ost
1971 2. Platz Bezirksliga Frankfurt-Ost
1972 Meisterschaft in der Bezirksliga F-Ost und Aufstieg in die Gruppenliga Süd.
1973 8. Platz Gruppenliga Süd.
1974 10. Platz Gruppenliga Süd, Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen
1975 14. Platz Gruppenliga, Fertigstellung Hartplatz mit Flutlichtanlage und Festplatz
1976 14. Platz Gruppenliga Süd
1977 15. Platz Gruppenliga Süd und Rückkehr in die Bezirksliga Hanau
1978 Bezirksliga Hanau und Abstieg in die Kreisliga A Hanau
1979 Kreisliga A Hanau
1980 Kreisliga A Hanau
1981 15. Platz Kreisliga A Hanau und Abstieg in die Kreisliga B Hanau
1982 2. Platz Kreisliga B Hanau und Wiederaufstieg in die Kreisliga A
1983 16. Platz Kreisliga A Hanau und Abstieg in die Kreisliga B
1984 Kreisliga B Hanau, Jubiläumsfest zum 60-jährigen Bestehen
1985 8. Platz Kreisliga B Hanau
1986 6. Platz Kreisliga B Hanau. Umbau und Renovierung Clubheim
1987 Meisterschaft Kreisliga B und Aufstieg in die Kreisliga A Hanau
1988 4. Platz Kreisliga A Hanau
1989 Meisterschaft Kreisliga A Hanau und Aufstieg in die Bezirksliga F-Ost, Jubiläumsfest zum 65-jährigen Bestehen
1990 14. Platz Bezirksliga Frankfurt-Ost
1991 12. Bezirksliga Frankfurt-Ost
1992 18. Platz Bezirksliga Frankfurt-Ost und Abstieg in die Kreisliga A Hanau.
1993 10. Platz Kreisliga A Hanau (ab 1994 Bezirksliga)
1994 11. Platz Bezirksliga Hanau. Jubiläumsfest zum 70-jährigen Bestehen
1995 5. Platz Bezirksliga Hanau
1996 7. Platz Bezirksliga Hanau
1997 7. Platz Bezirksliga Hanau
1998 8. Platz Bezirksliga Hanau
1999 4. Platz Bezirksliga Hanau. Jubiläumsfest zum 75-jährigen Bestehen
2000 2. Platz Bezirksliga Hanau und Teilnahme an der Relegation zur Bezirksoberliga Frankfurt Ost. Meisterschaft der Reserve.
2001 10. Platz Bezirksliga Hanau. Meisterschaft der Reserve.
2002 9. Platz Bezirksliga Hanau, Vize-Meisterschaft der Reserve
2003 9. Platz Bezirksliga Hanau, Vize-Meisterschaft der Reserve
2004 8. Platz Bezirksliga Hanau, Meisterschaft der Reserve. Erweiterung des neuen Clubhauses
2005 FCO I: 7. Platz Bezirksliga Hanau. FCO II: 6. Platz Kreisliga B Hanau, Aufstieg in Kreisliga A Hanau. Sanierung Hartplatz
2006 FCO I: 9. Platz Bezirksliga Hanau. FCO II: 8. Platz Kreisliga A Hanau
2007 FCO I: 18. Platz Bezirksliga Hanau, Abstieg in die Kreisliga A Hanau. FCO II: 18. Platz Kreisliga A Hanau, Abstieg in die Kreisliga B Hanau. Umbenennung Vereinsheim in „Hans-Uhrig-Haus“.
2008 FCO I: 2. Platz Kreisliga A Hanau, Relegation gegen Windecken, Aufstieg in die Kreisoberliga Hanau (bis 2007 Bezirksliga Hanau). FCO II: 19. Platz Kreisliga B Hanau, Abstieg in die Kreisliga C Hanau.
2009 FCO I: 18. Platz Kreisoberliga Hanau, Abstieg in die Kreisliga A Hanau. FCO II: 2. Platz Kreisliga C Hanau, Aufstieg in die Kreisliga B Hanau
2010 FCO I: 1. Platz und Meisterschaft in der Kreisliga A Hanau und Aufstieg in die Kreisoberliga Hanau. FCO II: 5. Platz Kreisliga B Hanau
2011 FCO I: 7. Platz Kreisoberliga Hanau. FCOII: 8.Platz Kreisliga B Hanau
2012 FCO I: Meisterschaft Kreisoberliga Hanau und Aufstieg in die Gruppenliga Frankfurt-Ost. FCO II: 6. Platz Kreisliga B Hanau. Umbau des alten Hartplatzes und Einweihung des neuen Rasenspielfeldes
2013 FCO I: 15. Platz Gruppenliga Frankfurt-Ost und Rückkehr in die Kreisoberliga Hanau, FCO II: 11. Platz Kreisliga B Hanau
2014 FCO I: 7. Platz Kreisoberliga Hanau, FCO II: 4. Platz Kreisliga B Hanau. Jubiläumsfest zum 90-jährigen Bestehen.

90 Jahre FCO | Jubiläumsspiel FCO Allstars gg. Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft, 18. Juni 2014.